Unser erster Besuch ist die Tintswalo Lodge in der privaten Manyeleti Konzession, die nördlich an das Sabi Sand Reservat, südlich an das Timbavati Naturreservat und westlich an den Krüger Nationalpark angrenzt. Das besondere dieser Lodge ist, dass sie nicht zu einer großen Safari-Gruppe gehört, sondern einem Südafrikaner der eigentlich im Grundstückgeschäft tätig ist. Da er aber so beliebt in Südafrika ist wollten die Einheimischen, welche die Manyeleti Konzession verwalten unbedingt, dass er Gaye Corbett hier eine Lodge erbaut. Gaye ist bei allem Erfolg und Wohlstand ein Naturmensch durch und durch. Was er anpackt wird zum Erfolg, denn er macht es mit Leidenschaft und Überzeugung. So hat er auch bei der Rallye Dakar ein Team am Start, bei dem sein Sohn mit einem eigens konstruierten Auto das beste südafrikanische Ergebnis jemals eingefahren hat. Seine Frau hat ein Auge auch für das kleinste Detail und so ist die Lodge und jedes Zimmer individuell und liebevoll eingerichtet. Die gemütlichen Suiten der Tintswalo Safari Lodge spiegeln mit ihrem authentischen Dekor die Pionierzeit des 19. Jahrhunderts wider. Unglaublich aber wahr ist die Erfahrung auf der Veranda der Lodge. Nachdem die Elefanten die Zuleitung für das Wasserloch immer wieder ausgegraben haben, hat man die nach oben verlegt und nun kann man die Elephanten hautnah beobachten, wie sie aus der Baumdusche das kostbare Nass in ihren gewaltigen Rüssellaufen lassen, um diesen dann genüsslich mit lautem „Gluckern“ entleeren. Gewaltiges Kino während des Frühstücks oder beim Mittagessen und wenn die Elefanten mal nicht da sind beschweren sich die Kinder gleicht gewaltig und müssen lernen, dass hier nichts auf Bestellung funktioniert und eine Fernbedienung gibt es auch nicht. Zu Beginn der Safari im Tintswalo wird sofort klar, dass hier der Focus auf dem Naturerlebnis liegt. Unser Guide Fritz und sein Kollege MP haben meine Kinder bereits nach wenigen Minuten begeistert und drei Tage mit einem fantastischen Programm unterhalten. MP ist in Manyeleti aufgewachsen und er findet einfach alles und lässt einen teilhaben am Lesen der Spuren, Fährten und Hinweise. Wir suchen Löwen und wir finden Löwen, aber genau im richtigen Moment. Die immer faulen und schlafenden Katzen strecken sich in der Dämmerung und begeben sich auf die Jagd, halten im Mondschein auf einem Hügel Ausschau nach Beute. Ein toller und unvergesslicher Moment für alle. Das Adrenalin hat sich noch lange nicht verflüchtigt, als in der Lodge schon die nächste Überraschung wartet. Eine große Tafel ist für das Barbecue in der Boma gerichtet und X persönlich sitzt mit seiner Familie an unserer Seite. Ein imponierender Mann mit großem Unterhaltungswert, der selbst gerne Gast in seiner eigenen Lodge ist, denn er ist zu 100 Prozent von dem was er macht überzeugt. Und so ist es auch mit ihm kein Geschäftsgespräch sondern ein fröhlicher Abend mit letztlich zu viel Wein. Dennoch geht es sehr früh am Morgen mit MP und Fritz weiter auf Safari und die birgt noch ein ganz besonderes und seltenes Erlebnis. Wahrlich ist es schon sehr schwer Wildhunde überhaupt zu sehen und unsere beiden Magier zaubern nach aufwendiger Suche gleich ein Rudel mit 13(!) Jungen aus dem Hut (Busch). Die toben und spielen keine 20 Meter vor unserem Jeep, so dass nicht nur die Kinder am liebsten ausgestiegen wären um die kleinen gefleckten Welpen in den Arm zu nehmen. Dann waren da noch der Leopard und die Hyäne (die sich nicht besonders mochten), das reizende Buschfrühstück im Flussbett (mit den unglaublichen Kochstellen), die mit Gips ausgefüllten Löwenspuren (die in der Schule besonders Eindruck gemacht haben), die Malnachmittage und und und. Unsere Kinder können immer noch den Namen von MP korrekt aussprechen, was mir fast nie gelungen ist und für sie sind die beiden unschlagbar. Danke Fritz, Danke MP!